In diesem Jahr legte man auch auf Anweisung des Gutsherrn den in Holz konstruierten brückenartigen Gang an, der direkt vom Schloß zur Kirche führte. Durch diesen Gang konnte die Familie des Gutsherrn Sonntags zum Gottesdienst gehen ohne mit anderen Einwohnern in Berührung zu kommen. Nach dem 2 Weltkrieg entfernte man das „Bauwerk“.
Die Kirche
Bis 1678 errichtete man auf den Grundmauern die Kirche neu, so wie wir sie heute kennen. Hinzu kam der Teil, östlich des Turmes. Ein schmerzhafter Verlust war für die Pfarre das sogenannte „große Pfarrfeld“.
Der Pfarrer Brunnemann verpachtete 1703 diese Flurstück an das Rittergut. Als es der spätere Pfarrer Beck wieder zurück haben wollte, musste er feststellen, dass der damalige Besitzer des Gutes nicht gewillt war, seinen berechtigten Forderungen nachzukommen. Das Feld wurde entschädigungslos dem Rittergut zugesprochen. Der damalige „Erbherr“ war Freiherr von Lorenz. 1833 wurde das Innere der Kirche völlig neu umgestaltet. Man errichtete einen neuen Altar und eine neue Kanzel wurde eingebaut. Am Südostteil der Kirche, neben dem Turme, errichtete man eine neue Sakristei mit einer darüber liegenden Betstube.
1868 war es dann notwendig geworden den Kirchturm umfangreich zu restaurieren. Dabei wurde auch der Turmknopf abgenommen und neue Schriftstücke und Dokumente hinterlegt.
Die Restaurierung nutzte man damals auch gleichzeitig, um eine Kirchturmuhr einzubauen. Aus Platzmangel für die Uhr musste ein Stück Balken herausgesägt werden, damit man das Werk einbauen konnte. Dadurch ist wahrscheinlich das Balkensystem nach der einen Seite instabil geworden und der Turm hat sich im Verlaufe der vielen Jahre leicht geneigt. Trotz großer Bemühungen konnte die Neigung des Turmes bei der Sanierung 1986/87 nur um ein Drittel ausgeglichen werden.
Das Restaurieren der gesamten Kirche erfolgte auf Initiative des Pfarrers Günter Rudolph. Die 1833 gebaute Sakristei wurde abgerissen, wobei unter dem Fußboden liegende alte Grabdenkmale zum Vorschein kamen. Man hatte die Steine bei der inneren Umgestaltung zur Befestigung des Fußbodens benutzt.
Skizze Der wesentliche Teil der Kirche, bis einschließlich Turm, ist der Grundriß der alten Kirche, die am 15. Juli 1673 völlig abbrannte. Mit dem Wiederaufbau in den Jahren von 1676 bis 1678 wurde die Kirche erweitert. Laut Grundrißzeichnung ist dies der Teil, östlich des Turmes.
Bei der Umfassenden Renovierung des Kirchenschiffes entdeckte man in der über 1m dicken Mauer zwischen Schiff und Turm einen Hohlraum. Dieser Raum ist der Zugang zu einer Gruft, die sich im Turme unter dem Fußboden befindet. Dabei stellte man auch fest, dass die Gruft noch belegt ist und die Bestattung wahrscheinlich erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts stattgefunden hat. Bis ins 16. Jahrhundert wurden die Toten noch auf dem Kirchhof bestattet. 1599 wird erstmals der Friedhof nördlich des Dorfes erwähnt. Da die alte Friedhofshalle nicht mehr den Anforderungen entsprach, wurde auf Anregung des Pfarrers eine neue, modern ausgerüstete Halle errichtet.
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