Die 3 Glocken wurden 1676 neu gegossen und tragen die Heroldsche Marke mit der Inschrift: „ Goss mich Andreas Herold Anno 1676 “.
Die “Sächsische Kirchengalerie“ beschreibt den Hergang des Unglücks an jenem Tage:
Während des Pfarrers Wirths Amtszeit traf die Kirchfahrt das schwere Unglück, dass am 15. Juli 1673 Kirche, Pfarrhaus und Schulhaus ein Raub der Flammen wurde.
Skizze Der Weg des verheerenden Brandes vom 15. Juli 1673. Das Feuer entstand in Schuster Gleißbergs Haus und griff dann auf die Schule, weiter auf die Pfarre, die Kirche, das Rittergut und zuletzt auf das Gut von Roßberg über.
Anschauliche Kunde hierüber gewähren außer dem in der alten Kirchgalerie abgedruckten Briefe des Pfarrers an den Superintendenten Rehbold in Oschatz und außer den beim Rittergutsarchiv gewahrten Inquisitionsakten “ gegen Marien, Hansen Gleißberg, des Schuster Eheweib“ als der Urheberin des Brandes vornehmlich am 1. September 1676 in den Turmknopf einlegte, am 25. August 1790 demselben entnommene Nachrichten.
Das Feuer entstand Mittag 1 Uhr nach der Betstunde in dem der Schule gegenüberliegenden Gleißbergschen Hause, da die Hausfrau darüber ist, einen Salat mit Speck zuzurichten, ergriff bei Ostwind das Schulhaus, das Pfarrhaus, die Kirche, Stallung und Scheunen des Rittergutes, zuletzt noch Martin Rossbergs Bauerngut, und nahm so schnell überhand, dass aus der Pfarre nur Amtsrock, Bibel und Gebetsbuch gerettet werden konnten, das Gotteshaus aber vollständig in Asche gelegt wurde. Die bedauernswerte Urheberin des Brandes ward auf landesherrliches Erkenntnis acht Jahre des Landes verwiesen. Trotz der scheren Heimsuchung ging die Kirchfahrt mit Mut und Gottvertrauen an den Aufbau. Die Turmknopfurkunde erzählt, dass Kurfürst Georg der Andere aus angeborener kurfürstlichen Mildtätigkeit das Bauholz anweisen ließ und dass auf gnädigst ergangene Befehle für die bedrängte Kirchfahrt durch Aussetzung von Becken vor den Kirchtüren Almosen gesammelt wurden, so innerhalb der Inspektion Dresden, des Markgrafentums Oberlausitz, des Erzstifts Magdeburg, des Stifts Merseburg, der Stifte Naumburg und Zeitz, der Superintendenturen Delitzsch, Bitterfeld und Hof. Auch die benachbarten Dorfschaften kamen der Kirchfahrt, „ der es mit Pferden und Handdiensten blutsauer ward“, mit Baufuhren zu Hilfe. Es wurden 1676 die Mauern ergänzt, die Turmmauer um 11 Ellen erhöht, der Turm von Holz darauf gebaut und am 1. September der Knopf auf die Spille gesetzt. Am 23. Juni 1676 waren bereits die drei, für 43 Neue Schock 40 Groschen, durch Umguß beschafften Glocken auf den Turm gebracht und tags darauf am Johannisfest erstmalig geläutet worden.“
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