20. Juni 2002 - Hochwasser in Mockritz
Doebelner Anzeiger / Freitag, 21. Juni 2002
Land unter in Mockritz: Starke Regenfaelle haben die Leisniger Strasse unter Wasser gesetzt.
Ueberflutet und abgesoffen
Ueberflutete Strassen, Wasser im Keller, Stromausfall: In zahlreichen Landgemeinden hat ein Unwetter mit Gewitter, Sturmboeen und starken Regenfaellen am fruehen Abend fuer unliebsame Ueberraschungen gesorgt. Die Feuerwehren, Havariedienste und freiwilligen Helfer aus der Nachbarschaft waren bis in die spaeten Abendstunden hinein im Einsatz, um Keller und Garagen leer zu pumpen, umgestuerzte Baeume, herabgefallene Aeste und Schlammmassen von den Strassen zu rarumen.
Auf der Autobahn musste die Feuerwehr das Wasser von der Fahrbahn pumpen.
In Mockritz hatte der Regen Teile der Leisniger Strasse unter Wasser gesetzt. Die Gullydeckel ausgehoben, die Kanalisation ueberfordert. "Es ist innerhalb von zwei Wochen nun schon das zweite Mal, dass es uns erwischt", meint eine Anwohnerin. "Die Folgen der Gewitter werden immer schlimmer", schnieft ein Feuerwehrmann und wischt sich den Schweiss von der Stirn.
Etwas weiter noerdlich, zwischen Kattnitz und Merschuetz, ist die gesamte Strasse auf einer Laenge von mehreren hundert Metern von Schlamm bedeckt. Ein Radlader bahnt den Autos den Weg, so gut es eben geht.
In Kattnitz selbst hat es einige Wohnhaeuser schlimm erwischt: Die Feuerwehr laesst mehrere Pumpen laufen, um die Dreckbruehe der ueber die Ufer getretenen Baeche wieder aus den Haeusern zu befoerdern. "Alle Wohnraeume im Erdgeschoss sind abgesoffen", erzaehlt eine Frau aus der Nachbarschaft, die jetzt mithilft, den Hausrat nach draussen zu bringen. Aehnliche Szenen spielen sich zur selben Zeit in Niederranschuetz ab, wo die Garage und Keller eines schmucken Einfamilienhauses unter Wasser stehen. Kommentar eines Nachbarn: "So etwas habe ich noch nicht erlebt."
Zu allem Uebel ist auch noch der Strom ausgefallen. Moeglicherweise die Folge eines Blitzes, der im benachbarten Jessnitz das halbe Dach eines - gluecklicherweise unbewohnten - Hauses abgedeckt hat - samt Esse, Antenne und Stromleitungen. "Ich stand am Fenster und auf einmal gab es einen Knall, wie ich Ihn noch nie erlebt habe", berichtet ein Nachbar. "Ich dachte, mich drueckt es weg, so gross war der Druck."
Zappenduster war es ab etwa 18.00 Uhr im Gewerbegebiet Ostrau. Bei VePo-Polster fiel ein Teil der Deckenverkleidung herab; literweise plaetscherte das Wasser auf Sessel und Cauches im Verkaufsraum. Die Feuerwehr vermutet, dass ein verstopftes Fallrohr das Wasser vom Dach in das Gebaeude hat fliessen lassen.
Foto: Thomas / mi

Die Folge: Das Dach halb abgedeckt, der Strom weg.